06.11.2020 - Nachhaltigkeit

Was gehört in den gelben Sack?

 

Stolze 38 Kilogramm Verpackungsmüll aus Plastik: So groß ist die Menge, die jede*r Deutsche pro Jahr verbraucht.


Das ist eine stattliche Menge – aber ein schlechtes Gewissen haben vermutlich die wenigsten von uns: Schließlich entsorgen wir diesen Müll gezielt in den gelben Sack, so dass er recycelt werden kann.

Dieser Plastikmüll wird entweder weiterverwertet oder thermisch zur Erzeugung von Energie genutzt. Doch die Recyclingquote von Plastikverpackungen ist noch immer niedrig. Eines der Probleme: Es gibt verschiedene Sorten Plastik; werden die in einer Verpackung vermischt oder untrennbar verbunden, kann das Material nicht mehr weiterverwertet werden. Ein anderes Problem sind wir Verbraucher selbst. Denn gelbe Säcke und Tonnen enthalten auch Abfälle, die nicht dort hineingehören.

Was also ist zu tun? Zum Beispiel genauer hinschauen beim Entsorgen – und manchmal hilft schon ein kleiner Handgriff. 

 

Unsere Tipps:

1. Der gelbe Sack ist wirklich (!) nur für Verpackungen da. Ausnahme: Manche Gemeinden bieten erweiterte Wertstofftonnen an – nur dann dürfen hier Teile wie Zahnbürsten oder Plastikspielzeug entsorgt werden.
2. Auch wenn bereits viel von Plastik die Rede war: In den gelben Sack gehören alle sogenannten „Leichtverpackungen“. Das sind: 

  • Verpackungen aus Kunststoff (zum Beispiel die verschweißte Wurst- oder Käseverpackung aus dem Supermarkt, die Shampooflasche, die Zahnpastatube, die Nudeltüte, die Margarinepackung)
  • Verpackungen aus Aluminium oder Weißblech (zum Beispiel pfandfreie Getränkedosen, Kaffeekapseln, leere Spraydosen, Konservendosen, Schokoladenalufolie)
  • Verpackungen aus Verbundmaterialien (Getränkekartons, Tablettenblister, beschichtete Papiere von Coffee-to-go-Bechern, von Butter oder Tiefkühlgemüse, Folien und Einwickelpapiere aus der Fleisch- oder Käsetheke)
  • Die Styroporbox vom Lieferdienst oder Styroporverpackungen von Elektrogeräten

3. Die Verpackungen müssen leer sein, aber vor dem Wegwerfen nicht ausgespült werden: Es genügt, wenn sie „löffelrein“ sind.
4. Es hilft dem Recycling, wenn verschiedene Materialien vor dem Entsorgen getrennt werden: die Papiermanschette (ins Altpapier) vom Joghurtbecher, der Alu-Deckel vom Kunststoff-Sahnebecher. Denn in Recyclinganlagen wird zwar nach Materialien sortiert, miteinander verbundene Materialen aber können nicht getrennt werden.
5. Ob ein grüner Punkt auf einer Verpackung steht, spielt keine Rolle.

 

Und das gehört nicht in den gelben Sack – eine Auswahl:

  • Glasverpackungen (Altglascontainer)
  • Verpackungen mit Inhalt (sollten entleert werden). Nahrungsmittel gehören dann in die grüne Tonne, Verpackungen in den gelben Sack. 
  • Verpackungen mit Farb- oder Lackresten, Dünger oder anderen Chemikalien (Schadstoffsammlung/Recyclinghof)
  • Klarsichthüllen, Kugelschreiber (Restmüll)
  • Aktenordner aus Kunststoff oder mit Kunststoffüberzug (in den Restmüll oder Komponenten trennen und dann in die Wertstofftonne) oder aus Pappe (ohne Metallteile in die Papiertonne) 
  • CDs und DVDs (Recyclinghof – denn der wertvolle Kunststoff erfordert ein besonderes Recyclingverfahren), Disketten oder Videokassetten (Restmüll; bei großen Mengen Recyclinghof)
  • Baudämmstoffe aus Styropor (Entsorgung durch ein Fachunternehmen, denn hier sind unter Umständen schädliche Chemikalien enthalten)
  • Altpapier (blaue Tonne oder Papiercontainer)
  • Altkleider (Container, Sozialkaufhaus oder Restmüll) 
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Fakt bleibt: Kunststoff-Verpackungen sind oft die beste und hygienischste Lösung, um den sicheren Transport von Waren zu ermöglichen. Häufig schneiden sie sogar in Sachen Umweltschutz besser ab als z.B. Papier. Ganz verzichten können wir auf Plastik also nicht. Darauf achten, ob es als Verpackung notwendig und sinnvoll ist, sollten wir jedoch. Doch das ist dann wieder ein anderes Thema – mehr dazu bald auf unserem Blog. 
 

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